Dr. Jan Kröger gewinnt Lisas Open 2023

Volle Hütte bei Lisas Open: Nachdem im letzten Jahr noch ein Negativrekord aufgestellt wurde, meldeten sich dieses Jahr mehr als doppelt soviele Spieler an und brachten den Marstall damit sogar fast bis an die Kapazitätsgrenze. Mit 41 Spielern war erfreulicherweise die höchste Teilnehmerzahl seit über zehn Jahren zu verzeichnen. Jetzt wäre natürlich noch interessant zu wissen, woran das wohl lag: Am früheren Termin im April statt im Mai/Juni? An der frühzeitigen Ausschreibung und mehr Werbung? Oder am darauffolgenden Feiertag am Montag zur Erholung? Es darf spekuliert werden…

Enttäuschend dafür wieder mal die Beteiligung aus unserem Verein. Während andere Spieler aus den äußersten Ecken des Bezirks wie Cuxhaven und Lachendorf anreisten, nahmen von uns gerade mal fünf Spieler an einer Bezirksmeisterschaft vor ihrer Haustür teil und damit z.B. genau so viel wie aus Buxtehude und Bad Bevensen, auch als Kiebitz ließ sich kaum jemand blicken. Das ist angesichts des hohen organisatorischen Aufwands, den unsere Turnierleiter Julian und Friedrich Jahr für Jahr betreiben, einfach zu wenig und kann eigentlich nur besser werden, denn gerade bei diesem Turnier sind so ziemlich für jede Spielstärke die passenden und gleich starken Gegner dabei…

Zum Turnierverlauf, in dem der Setzlisten-Erste seiner Favoritenrolle gerecht wurde: Dr. Jan Kröger (SF Buxtehude) musste von Beginn an nicht lange suchen, wo er antreten musste. Von der ersten bis zur letzten Partie spielte er am ersten Brett, blieb das gesamte Turnier als einziger Spieler ungeschlagen und sicherte sich mit einem Schlussrunden-Remis den Titel beim 35.Lisas Open. Punktgleich dahinter platzierte sich Andres Reyes-Mantilla vom Hamburger SK, der mit einer gewaltigen Serie von sieben Siegen in Folge zwar noch zum Führenden aufschloss, u.a. aufgrund der Niederlage im direkten Vergleich in der 4.Runde aber hauchdünn nach Buchholz-Punkten das Nachsehen hatte. Mit gebührendem Punkteabstand dahinter komplettiert Titelverteidiger Yunong Elias Lu (Hamburger SK) das Siegertreppchen, das sich auch monetär diesmal aufgrund der hohen Teilnehmerzahl durchaus gelohnt hat: 200 Euro für den Sieger und 150 bzw. 100 Euro für die Platzierten ist doch ein netter Wochenendlohn…

Hauchdünn verpasst hat diesen leider ein Winsener: Stephan Richter ging in der letzten Runde beim Mattsetzen die Zeit aus, mit vier Restsekunden auf der Uhr einigte er sich mit seinem Gegner deshalb auf Remis und schrammte damit letztlich um einen halben Buchholz-Punkt am Preisgeld vorbei. Schade, trösten darf er sich allerdings mit dem errungenen Vizetitel in der Bezirksmeisterschaft hinter Turnier- und BSSEM-Sieger Jan Kröger. Weitere Pokale gewannen Ralf Schöngart (SF Buxtehude) als Dritter der Bezirkswertung und Felix Gaetcke vom MTV Salzhausen als bester Jugendlicher.

Die wenigen übrigen Winsener kamen allesamt unter „ferner liefen“ und mehr oder weniger in der Nähe ihrer Setzlisten-Platzierung ins Ziel: Achim Reimers wurde 14., Julian Zeyn 25., Hans-Jürgen Mencke 27. und Friedrich Pape 33.

Danke allen Teilnehmern für ein interessantes und weitgehend streitfreies Turnier (angeregte Diskussionen über Regelfragen können ja auch mal ganz spannend sein) und hoffentlich „Auf Wiedersehen“ in 2024.

Die Abschlusstabelle, eine Übersicht über alle Preisträger (auch der beiden Ratinggruppen) und jede Menge Fotos findet ihr wie immer auf der Turnierseite im Archiv: Lisas Open 2023

Lisas Open 2023, Zwischenstand

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Die Spitzenbretter der 6.Runde: Vorn Kröger-Joppien, dahinter Lu-Richter und Schöngart-Oest

Nach der 6.Runde liegen drei Bezirksspieler bei Lisas Open 2023 ungeschlagen vorn, darunter erfreulicherweise auch ein Winsener! Hier ist der Zwischenstand von Samstagabend als PDF:
Lisas Open 2023, Zwischenstand Samstag

…und hier die voraussichtlichen Paarungen der 7.Runde (gilt natürlich nur, falls alle Teilnehmer dabei bleiben, daher ohne Gewähr!):
Lisas Open 2023, 7.Runde

Auf der Turnierseite ist außerdem bereits die Fotogalerie online: Lisas Open 2023

MM: Erste unterliegt Niederelbe, Zweite schlägt Lachendorf II

Am heutigen aprilwettrigen 8.Spieltag der Verbandsliga trat die Erste die lange Reise nach Cadenberge zum bisherigen Tabellen-Schlusslicht SG Niederelbe an. Die Niederelber hatten in dieser Saison oftmals mit Aufstellungs-Problemen zu kämpfen, liefen gegen uns aber (leider) nahezu in Bestbesetzung auf. Trotzdem Blitzstart für uns: Der Gegner von Fabian ließ sich von dessen Springereinschlag am Königsflügel dermaßen beeindrucken, dass er bereits nach fünfzehn Zügen (und womöglich ein bisschen zu früh?) aufgab – 1:0! Leider lief es nicht so weiter: Hans-Jürgen unterlag in einer ziemlich wilden Partie mit ungleicher Materialverteilung (Turm und Bauer gegen Läufer und Springer), Jürgens Serie von 17 Mannschaftskämpfen in Folge ohne eigene Niederlage (+7 =10 -0) riss heute ab, und Andreas wurde in beidseitiger höchster Zeitnot matt gesetzt – 1:3!

Nach sicherem Remis von Roman verkürzte Jens-Uwe nach Qualitäts- und baldigem Partiegewinn zwar noch einmal auf 2,5:3,5, viel Hoffnung machten die Stellungen in den beiden letzten Partien allerdings nicht mehr. Und tatsächlich hielt der Berichterstatter in (wieder mal) gedrückter Stellung mit eigenem grottenschlechten Läufer dem langen Kneten und Lavieren seines Gegners mit dessen bärenstarkem Springer letztlich nicht mehr stand – 2,5:4,5. Nach fast sechs Stunden Spielzeit rettete schließlich Julian trotz zeitweiligem Minusbauern immerhin noch ein Remis im Damenendspiel – Endstand 3:5.

Wie wichtig dieser halbe Brettpunkt in der Endabrechnung noch werden könnte, lässt sich links an der Tabelle ablesen: Aktuell hält er uns jedenfalls noch über der roten Abstiegslinie..

Nun gilt es in zwei Wochen im letzten Saisonspiel gegen den bereits feststehenden Meister Lilienthal zu punkten und auf Mithilfe der Schachfreunde aus Lüneburg und Dannenberg bei deren Spielen gegen Leherheide bzw. Niederelbe zu hoffen – und zudem auch noch darauf, dass nicht zwei Bremer Mannschaften aus der Landesliga absteigen, dann würde es bei uns nämlich drei Absteiger geben.

Besser machte es heute die Zweite. Gegen FC Lachendorf II gelang der zweite Saisonsieg! Mannschaftsführer Sigi berichtet von diesem wie folgt, wie immer danke dafür: Im Vorfeld wurde mit den Lachendorfern über den Ausgang des Spiels ein wenig spekuliert und heraus kam , das ein Remis doch für beide Seiten zufriedenstellend wäre.

Zu Anfang sah es tatsächlich danach aus. Aber der Reihe nach. An Brett 5 spielte der Berichterstatter und einigte sich in einer undurchsichtigen Stellung auf Remis. Weiter ging es an Brett 1 mit Tymek und schnell war das zweite Remis erfolgt. Völlig unspektakulär 1:1. An Brett 2 mit Albert spielte sich das Gleich ab. Spielstand 1,5:1,5.

An Brette 4 mit Jörg sah es bald nicht anders aus. Es wurden Remis Angebote in inflationärer weise hin und her geboten. Man Konnte sich letztendlich jedoch nicht darauf einigen. Jörg spielte souverän den Sieg nach hause – 2,5:1,5. Heinz spielte an Brett 3 eine scharfe und doch ausgeglichene Partie. Mußte sich letztendlich aber doch geschlagen geben – 2,5:2,5.

Nun kam es auf Viktor an, daß der Sieg in Winsen bleibt. Er spielte seine Partie souverän mit einem am ende nie gefährdeten Sieg zu ende und sicherte uns letztlich den zweiten Mannschaftssieg. Es war Viktors erster Erfolg. Herzlichen Glückwunsch!

Lisas Open am 29.+30.4.2023

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Auch in diesem Jahr wird „Lisas Open“ wie die letzten Male im historischen Marstall ausgetragen, mitten in der Winsener Innenstadt. Als Termin steht für dieses Jahr das Wochenende vom 29.-30.4.2023 fest.

Alle Einzelheiten über das Turnier und die Kontaktdaten für die Anmeldung lassen sich in der Ausschreibung (PDF) nachlesen: Ausschreibung Lisas Open 2023

Wie der Name schon sagt, ist das Turnier offen ausgeschrieben. Wir freuen uns also wieder auf zahlreiche Mitspieler aus nah und fern; ausdrücklich willkommen sind auch vereinslose Hobbyspieler aus Winsen und Umgebung.

Für alle Vereinsmitglieder des Schachbezirks Lüneburg gilt das Turnier auch dieses Jahr wieder als Bezirks-Schnellschach-Einzelmeisterschaft (BSSEM). Hinweise für „Auswärtige“:

  • Verpflegungsmöglichkeiten für die Mittagspausen sind reichlich vorhanden (Bäcker, Imbisse…) und nur wenige Schritte vom Marstall entfernt.
  • Das Parken direkt beim Spiellokal auf dem Schlossplatz ist in der Regel nicht möglich (Fußgängerzone!), Parkplätze stehen aber in der Nähe ausreichend zur Verfügung; z.B. beim Finanzamt und am Schlossring sind auch am Sonnabend auf jeden Fall ausreichend freie Plätze vorhanden. Eine Übersicht aller größeren Parkflächen findet sich unter www.winsen.de/bauen-wirtschaft/verkehr/parken/

Turnierseite der letzten Austragung 2022 mit Fotos und Endstand: Lisas Open 2022
Alle 34 bisherigen Sieger seit dem ersten Turnier 1987: Hall of Fame Lisas Open

Foto: (C) Stadt Winsen (Luhe), vielen Dank für die freundliche Genehmigung zur Verwendung 🙂

Überraschender Sieg gegen Uelzen II – Zweite verliert in Celle

Wenn wir die Punkte nicht gegen die direkte Konkurrenz holen, müssen wir eben die Teams von oben schlagen: Am heutigen frühlingshaften 7.Spieltag der Verbandsliga Nord gelang der Ersten ein überraschender 4,5:3,5-Sieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten Post SV Uelzen II – und das trotz deutlicher DWZ-Unterlegenheit an den meisten Brettern.

Dabei begann der Kampf ziemlich schlecht für uns: Joshua ließ sich von dem rasend schnellen Spiel seines Gegners mitreißen und büßte dabei früh eine Figur ein, und während andere noch an ihrem 10.Zug brüteten, waren hier bereits die 40 Züge geschafft – leider viel zu schnelle Niederlage zum 0:1. Jürgen und sein Gegner einigten sich nach einer staubtrockenen Partie bald auf Remis – 0,5:1,5 und das Ganze schien seinen erwarteten Gang zu nehmen. Doch siehe da, am dritten Brett verirrte sich die Dame von Fabians Gegner im feindlichen Gelände, fand keine Rückzugsfelder mehr und musste sich gegen einen Läufer tauschen. Diesen Vorteil ließ sich Fabian natürlich nicht mehr nehmen: 1,5:1,5.

Und auch Roman hatte inzwischen eine Figur für zwei Bauern gewonnen und brachte die Partie nach Hause: 2,5:1,5. Stets ausgeglichen sah für mich die Partie von Andreas aus, die folgerichtig mit Remis endete – 3:2. Am ersten Brett baute der Gegner von Jens-Uwe gefühlt mit jedem Zug mehr Druck aus, die Stellung war schließlich nicht mehr zu halten – 3:3.

Wild schwankten die Waagschalen derweil am fünften Brett, wo der Netzwart eine ausgeglichene Stellung (lt.Stockfish: -0,2 nach 20 Zügen) mit einigen Zügen zu einer totalen Verluststellung (-8,3 nach 26 Zügen) verdarb, ehe sich sein Gegner „revanchierte“ (-0,8 nach 30 Zügen), schließlich völlig den Faden verlor und einen unparierbaren Mattangriff zuließ – Aufgabe nach 40 Zügen zum glücklichen Zwischenstand von 4:3 für uns.

Nun sah alles nach einem 4:4 aus, denn Hans-Jürgen musste sich mit einer Qualität weniger zusätzlich dem Angriff seines Gegners erwehren. Aber heute war das Schachglück endlich mal komplett auf unserer Seite und ließ Hans-Jürgen eine Zugwiederholung erspähen, die den vielumjubelten ersten Mannschaftssieg der Saison unter Dach und Fach brachte.

Mit diesem Sieg verbessern wir uns auf den 7.Platz und haben damit plötzlich wieder alle Chancen auf den Klassenerhalt. In der nächsten Runde gehts zum Tabellenschlusslicht Niederelbe.

Nicht so gut lief es hingegen heute für die Zweite, die in der Bezirksklasse Ost zu ihrem ersten Spiel nach der langen Winterpause antrat. Bei Eintracht Celle gab es eine 0,5:5,5-Niederlage, die nachträglich vom Staffelleiter „wegen Verstoß gegen die Turnierordnung“ sogar noch in ein 0:6 geändert wurde. In der Tabelle bleibt die Zweite Neunter. Vom Kampf berichtet Mannschaftsführer Sigi wie folgt:

Außer Spesen nichts gewesen. Wir begannen gleich mit 0:1, da nur zu fünft. Tymek hatte einen starken Gegner und er wohl nicht seinen besten Tag folgerichtig 0:2. An Brett 3 musste Adrian ran. Früh eine Figur eingestellt. Urplötzlich hatte Adrian einen vielversprechenden Angriff gestartet. Doch sein gegenüber konnte gut parieren und es stand 0:3.

An Brett 4 war der Schreiberling in Aktion und erreichte ein remis 0,5:3,5. Günter spielte eine solide Partie am fünften Brett. Es war die längste Partie, doch an der Niederlage war nicht zu rütteln 0,5:4,5. Viktor spielte an sechs und er war mit einem vielversprechenden Angriff gut gestartet. Sein Gegner witterte jedoch den Braten und antwortete mit einem starken Gegenangriff. Übernahm die Initiative und machte kurzen Prozess 0,5:5,5. Das war’s.