Die DWZ-Auswertung der Mannschaftskämpfe klappt seit einigen Jahren erfreulich schnell, und auch in diesem Jahr sind die neuen DWZ wenige Tage nach Saisonabschluss bereits berechnet worden. Ein wenig Statistik zu den neuen Zahlen aus Vereinssicht:
Wir setzten in dieser Saison in den beiden Mannschaften 19 verschiedene Spieler ein, davon konnten sich 9 verbessern, 10 verschlechterten sich, wenn auch meist nur minimal. Insgesamt legte der Verein 272 DWZ-Punkte zu, interessanterweise verteilt sich dieser Zuwachs aber komplett auf die drei erfolgreichsten Spieler Joshua Skobjin (+137 Punkte), Julian Zeyn (+76 Punkte) und Fabian Wienhold (+65 Punkte). Diese drei sind außerdem auch die jüngsten eingesetzten Spieler und die einzigen, die ihre persönlichen Bestleistungen gesteigert haben. Alle übrigen 16 Spieler verbesserten oder verschlechterten ihre Zahl jeweils um maximal 20 Punkte und kamen somit allesamt im Rahmen ihrer erwarteten Turnierleistung ins Ziel.
Angesichts des guten Abschneidens der Mannschaften in dieser Saison etwas erstaunliche Ergebnisse, die aber auch darauf hindeuten, dass wir eine Spielklasse höher durchaus nicht schlecht aufgehoben sind… Zur kompletten Turnierauswertung geht es hier und zur neuen DWZ-Vereinsliste hier.
Friedrich berichtet vom heutigen Jugendturnier in Buchholz:
Die letzten Jugendturniere wurden 2019 gespielt und dann kam Corona und jetzt endlich wieder ein Schachjugendturnier mit Winsener Beteiligung.
Adam, Paul, Milan, Lars und Nguyen haben heute am Turnier teilgenommen und hatten Spaß. Auch Fabian und ich als Trainer waren begeistert. Alle waren pünktlich zur Registrierung am Turnierort in Buchholz eingetroffen. Der neue Jugendwart des Bezirks, Bastian Schönherr von Blau-Weiß Buchholz, hatte viel zu tun, um alle Spieler(innen) je nach (vermutlicher) Spielstärke und Alter, in zwei Gruppen einzuteilen. Dann ging es endlich los. Nguyen, Lars und Milan starteten in der Gruppe 2 mit sieben weiteren Kindern. Adam und Paul in Gruppe 1 mit 13 weiteren Kindern.
Nach drei Runden hatten alle mein erhofftes Minimalziel – einmal gewinnen – erreicht und Paul stand sogar mit 2,5 Brettpunkten auf Platz 1 der Gruppe 1 und Nguyen in Gruppe 2 mit 2 Brettpunkten auf Platz 3. Das war doch ein schönes Zwischenergebnis. Zumal es für alle außer Nguyen das erste Turnier war.
Dann war Pause. Eigentlich Zeit zum Erholen, Essen und Trinken. Aber bei der Abstimmung war die große Mehrheit der Kinder dafür, die Pause zu verkürzen. So sieht echte Schachbegeisterung aus! Ob es dann an der zu kurzen Pause oder an stärkeren Gegnern lag? Wer weiß. Die letzten Spiele waren dann nicht mehr so erfolgreich, für unsere beiden Spitzenspieler. Dafür punkteten jetzt Adam und Lars noch mal.
Nach der 5 Runde waren unsere Schachkinder sehr zufrieden mit ihrem ersten Turnier. Hier sind die Schlusstabellen: Gruppe 1 Gruppe 2
Alle waren sich einig, das war das erste -, aber nicht das letzte Turnier. Spannung, wann das nächste Turnier folgt. Erstmal wünsche ich aber allen Schachkindern schöne Sommerferien.
Wer mag, kann auch gerne am Donnerstag 28.07 und/oder 11.08.22 17:00 Uhr zu unserem Sonder-Angebot „Schachtraining und Denksportaufgaben“ ins Egons kommen.
Mit gleich zwei Mannschaften machten wir uns heute – eigentlich ohne große Ambitionen – nach Bergen-Sülze auf, um an der diesjährigen Bezirks-Blitz-Mannschaftsmeisterschaft (BBMM) teilzunehmen, verpassten dann aber letztlich nur um Haaresbreite den Meistertitel und damit auch die seltene Chance auf das „Double“ aus BMM und BBMM!
Die Erste in der Aufstellung Stephan Richter, Jens-Uwe Riek, Andreas Graetsch und Achim Reimers spielte das ganze Turnier über – natürlich auch und vor allem wegen der völligen Abwesenheit vieler höherklassiger Teams wie Uelzen, Lüneburg oder Stade – oben mit, kam aber in den letzten Runden mit 2:2-Unentschieden ausgerechnet gegen die beiden Tabellenschlusslichter (eins davon die eigene Zweite…) noch ins Straucheln und musste darum den SV Bad Bevensen noch an sich vorbeiziehen lassen. Schade, nur ein halbes Pünktchen mehr in nur irgendeinem der fünf nicht gewonnenen Kämpfe und es hätte gereicht. Dennoch ist der 2.Platz und die damit verbundene Qualifikation für das Landesfinale natürlich das beste Ergebnis seit langer Zeit (2009, damals ebenfalls Vizemeister).
Soviel „Fairplay“, dass einem Verein die eigene zweite Mannschaft in der vorletzten Runde die Meisterschaft zerschießt, haben wir in Winsen an der Luhe dafür wahrscheinlich weltexklusiv… Außer diesem „Erfolg“ lief es für die Zweite in der Aufstellung Jürgen Holdorf, Fabian Wienhold, Joshua Skobjin und Sigi Brodkorb eher so mittel – immerhin wurde aber das selbstgesteckte Minimalziel „Nicht Letzter werden“ erreicht. Turnierhighlight war zudem sicherlich das Mattsetzen von Fabian mit Springer & Läufer gegen den blanken König mit nur einer Minute Restzeit – das würden wohl manche Titelträger nicht mal hinkriegen…
Die Punktausbeute im Einzelnen:
Name
BRETT
PUNKTE
TURNIERLEISTUNG
Stephan Richter
1
8,5 / 14
1966
Jürgen Holdorf
1
6,0 / 14
1838
Jens-Uwe Riek
2
9,5 / 14
1866
Fabian Wienhold
2
7,0 / 14
1762
Andreas Graetsch
3
9,5 / 14
1780
Joshua Skobjin
3
2,5 / 14
1374
Achim Reimers
4
9,5 / 12
1761
Sigi Brodkorb
4
2,5 / 12
1318
Zu sämtlichen Ergebnissen auf der Bezirksseite geht es hier. Auch um einige Fotos zu schießen war Zeit: Klick zum Vergrößern.
Die große Überraschung ist tatsächlich geglückt: In der heutigen letzten Runde der Mannschaftsmeisterschaft gelang der Ersten in der BOL im alles entscheidenden „Endspiel“ beim Tabellenführer MTV Dannenberg ein 5,5:2,5-Sieg und damit nicht nur die Meisterschaft in der höchsten Spielklasse des Bezirks, sondern auch der Aufstieg in die Verbandsliga! Zur Feier des Tages darum auch ein ausführlicherer Bericht als üblich.
BOL-Abschlusstabelle 2021/22, zum Ausschneiden und Einrahmen
Aber der Reihe nach. Der Tag begann frühmorgens mit einer schlechten Nachricht: Mannschaftsführer Julian musste krankheitsbedingt absagen. In so einem wichtigen Spiel nur mit sieben Leuten antreten? Nein, weil sowohl Heinz als auch Stephan von der Absage erfuhren und sich ganz kurzfristig als Ersatzspieler zur Verfügung stellten. Vielen Dank an beide für soviel Einsatz und Mannschaftsgeist, so machen Mannschaftskämpfe gleich doppelt so viel Spaß! Letztlich ging Heinz mit auf die lange Fahrt nach Dannenberg, während Stephan von zuhause aus die Daumen drückte.
Im schmucken MTV-Vereinsheim angekommen, erst mal einen Blick auf die Aufstellung der Gastgeber werfen: Würden diese mit ihren Top 8-Spielern antreten? Nein, die Dannenberger verzichteten auf den Einsatz von zwei ihrer stärksten drei Spieler. Trotzdem gingen wir immer noch -an sieben von acht Brettern DWZ-mäßig unterlegen- als klarer Außenseiter ins Spiel. Und erwischten auch noch einen klassischen Fehlstart: Heinz übersah einen dann undeckbaren Mattangriff seines Gegners mit Dame und Läufer auf der langen Diagonalen – 0:1 nach nur knapp einer Stunde Spielzeit und an den weiteren Brettern auch anderthalb Stunden später kaum irgendwo ein Vorteil zu erspähen. Wars das schon mit dem Meistertitel?
Andreas remisierte in leicht gedrückter Stellung und beginnender Zeitnot zum 0,5:1,5. Dann ein erster Lichtblick: Dem Gegner von Jürgen unterlief ein Figureneinsteller. Der Ausgleich zum 1,5:1,5, und siehe da, auf einmal kippten auch die Positionen in fast allen anderen Partien zu unseren Gunsten, je näher die Zeitkontrolle rückte.
Am meisten beeindruckt hat mich heute wieder mal Fabian mit der heute für die Kiebitze wohl interessantesten Partie mit zeitweise wilden Stellungen und Königen im freien Feld. Er gewann erst die Qualität, dazu noch nach und nach einige Bauern und spielte die Partie insgesamt wie gewohnt fehlerfrei und mit einer Coolness und Präzision, als sei dies nicht seine erste, sondern fünfzigste Saison in der ersten Mannschaft. Hut ab und danke für die wichtige 2,5:1,5-Führung! Mit diesem Sieg schraubte er übrigens seine Saisonbilanz auf 6 Punkte aus 7 Partien und ist damit in seiner Premierensaison auch gleich der erfolgreichste Spieler der Ersten.
In der Partie von Friedrich war nach beidseitigem Stonewall eine komplett verschachtelte Stellung entstanden, in der sein Gegner Friedrichs Festung mit einem schönen Durchbruchsopfer knackte: Ausgleich zum 2,5:2,5. Trotzdem sah nach überstandener Zeitkontrolle nun plötzlich alles sehr gut für uns aus: Am achten Brett hatte Joshua zwei verbundene Freibauern ins Rollen gebracht, Jens-Uwe hatte am Spitzenbrett die Qualität gewonnen und auch ich selbst war aus meiner recht gedrückten Stellung zu meinem eigenen Erstaunen irgendwie in einem Springerendspiel mit solidem Mehrbauern gelandet. Da müssten doch insgesamt zwei Punkte rausspringen?! Und tatsächlich: Joshua holte sich eine zweite Dame und setzte Matt zum 3,5:2,5, Jens-Uwe verwertete seinen Vorteil zum 4,5:2,5, und ich war heilfroh, dass es auf meine überschaubaren Endspielkünste nicht mehr ankam und gewann trotzdem kurz danach auch noch. Die „Hitzeschlacht von Dannenberg“ bei einer Außen- und Innentemperatur von 30 Grad (gabs überhaupt schon mal Mannschaftskämpfe im Juli?) war zu unseren Gunsten entschieden!
Wir freuen uns damit sehr über die in letzter Minute errungene Meisterschaft und den ersten Aufstieg in die Verbandsliga seit genau zehn Jahren. Bremen, wir kommen… 🙂